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Das kleine, feine Automuseum |
HE-Manfred
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10.04.2010 18:09 |
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Das kleine, feine Automuseum |
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Aktuelle aus der Braunschweiger Zeitung:
Das kleine, feine Automuseum
Sammler Jürgen Kolle zeigt, wovon vor 50 Jahren die Braunschweiger träumten. Von Jörn Stachura
Jürgen Kolle vor einem Teil seiner Schätze. Hinter ihm ein Karmann-Cabrio.
Jürgen Kolle ist ein Mann, der sich nur schlecht von seinen Autos trennen kann. Der Schritt zum Sammler ist nicht weit. Weit ist freilich der Schritt, ein Automuseum zu eröffnen. Kolle hat ihn gleichwohl gewagt - Braunschweig hat nun ein Automuseum.
"Ein echtes Museum ist es nicht", wiegelt der 70-Jährige ab. Denn natürlich habe er sich vorab informiert, welche Marktchancen ein Museum hat. Das Resultat seiner Recherche: "In ganz Deutschland gibt es nur ein einziges Automuseum, das schwarze Zahlen schreibt." Und wer mühsam mehr als 60 Auto-Raritäten zusammengetragen hat, der will natürlich nicht, dass sein Lebenswerk durch Eitelkeiten in Frage gestellt wird.
Darum öffnet Kolle die Türen zu den Fahrzeughallen am Peterskamp nur nach Voranmeldung. Wer Rennwagen, schnittige Sportwagen oder andere Exoten erwartet, wird enttäuscht. Kolles Sammlung hat einen anderen Schwerpunkt. Er hat sich vom Gedanken tragen lassen: "Braunschweig - das ist Heinrich Büssing, das VW-Vorwerk und die TU Braunschweig, die Ingenieure für die Autoindustrie ausbildet." Automobile Schmuckstücke vorwiegend aus Wolfsburg
In erster Linie für VW. Und so wundert es nicht, dass Kolles Sammlung in erster Line aus Fahrzeugen aus Wolfsburg besteht. "Allesamt gekauft zu einer Zeit, als sie noch erschwinglich waren", so Kolle. Einen Kübelwagen erstand er einst für umgerechnet 1500Euro. Heute müsse man das 20-fache dafür zahlen.
Den Kauf eines alten Schwimmwagens habe er allerdings verpasst, sagt Kolle. Das Fahrzeug wird seiner Sammlung wohl für immer fehlen. "Bei 60000 Euro beginnen die Preise - wer kann das bezahlen?" Dafür zieren andere Schätze seine Sammlung: Ein rarer SP2 aus Brasilien zum Beispiel. Entworfen vom einstigen VW-Chef Rudolf Leiding. Seine Witwe Helga war am Samstag zur Museumseröffnung gekommen. Sie hatte eines der ersten Fahrzeuge nach Wolfsburg exportieren lassen und erinnert sich: "Wo der Wagen auch stand, es bildeten sich sofort Menschentrauben."
Käfer-Plattform und 54 PS in Bestform gebracht – Helga Leiding mit dem raren brasilianischen Volkswagen SP2,
den einst ihr Mann, der frühere VW-Vorstandsvorsitzende Rudolf Leiding, entwickelte. Fotos (2): Peter Sierigk
Das war gewiss nicht bei allen Autos von Kolle der Fall. Allesamt waren sie jedoch vor 40 oder 50 Jahren die Lieblinge der Deutschen.
Quelle: Braunschweiger Zeitung: 12. April 2010, Braunschweig Lokal, Seite 16
__________________ Viele Grüße,
Manfred
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12.04.2010 10:35 |
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