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Stoppelfeldrennen in Rüper |
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Der PORSCHE Klassik-Stammtisch war als Zuschauer dabei
Auch die Rennküken bretterten mit viel Gas und Getöse über den Acker
4000 Zuschauer beim 26. Stoppelfeldrennen des MSC Wendeburg - Präsident Rickmann mahnte zur Fairness
Von Bianca Aust
RÜPER. Wohnmobile, Pavillons, gespannte Planen: Ein Nomadendorf flankierte am Wochenende Rüpers östlichen Ortsrand.
Doch statt malerischer Beschaulichkeit umwehte die Zeltstadt der Geruch nach Benzin, das Dröhnen von Motoren,
gedämpfte Anfeuerungsrufe aus 4000 Zuschauerkehlen.
Wem sie galten? Den Fahrern und ihren Maschinen - den 230 Teilnehmern am 26. Stoppelfeldrennen des MSC Wendeburg.
Schon vor dem Start zum ersten Lauf am Samstag herrschte im Fahrerlager Hochbetrieb. Diejenigen, deren Fahrzeuge
durch die technische Abnahme gefallen waren, besserten nach, andere schraubten und bastelten, um unter optimalen
Voraussetzungen ins Rennen gehen zu können.
So auch die beiden Peiner Michael Hundt und Alexander Martin, die letzte prüfende Blicke auf ihren umgebauten,
blau-silber lackierten Porsche 924 mit ferrari-ähnlicher Mittelmotortechnik warfen. Drei Monate haben die beiden Männer
geschraubt und geschweißt, um dem Rennwagen den letzten technischen Schliff zu verpassen, den Audi-S2-Motor
so zu platzieren, dass er mit präziser Gewichtsverlagerung nach vorn nahe der Hinterachse montiert werden konnte.
"Sitzt er zu weit hinten, kann es sein, dass der Wagen vorne hoch geht", erklärte Hundt die Finesse, während ein
paar Boxen weiter eine Hand voll Männer ihre Köpfe unter eine geöffnete nächste Haube steckten, teamübergreifend
einen kompletten Motor einbauten.
"Das ist das Schöne an der ganzen Sache: Wenn einer ein Problem hat, kommen andere, um zu helfen, damit die Konkurrenz
am Rennen teilnehmen kann", beschrieb Andreas Glaser, 2. Vorsitzender des MSC, die kameradschaftliche Atmosphäre
im Fahrerlager. Die auch Jan Goldschmidt von den Stoppelfeldfreunden Völkenrode begeisterte: "Ärger gibt es höchstens,
wenn auf der Strecke unfair gefahren wird. Aber dann spricht man ein paar Worte miteinander und die Sache ist wieder geregelt."
An die Fairness der Fahrer appellierte MSC-Präsident Ulrich Rickmann vor Rennbeginn am Samstag: "Wenn ihr nach dem Start eine
schlechtere Position erwischt, dann ist das halt so", mahnte Rickmann und verbat sich vorsätzliches Drängeln. Startete die Juniorklasse,
die 16- und 17-Jährigen, in erster Linie mit viel Gas und Getöse, nahm die Schärfe im Fahrstil der Teilnehmer mit den Läufen zu.
Kollidierten einige Wagen, weil aufgewirbelter Sand und Staub manchem Piloten auf der Strecke einfach die Sicht raubten,
schnitten andere der Konkurrenz kurz nach dem Start bewusst den Weg ab. Teils zum eigenen Nachsehen: Sie katapultierten
sich wenig später selbst aus dem Rennen oder beschädigten ihre Wagen so stark, dass sie vom MSC mit Treckerkraft vom Feld
geschleppt werden mussten. Nennenswerte Verletzungen erlitt im gesamten Rennverlauf unterdessen keiner.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Peine, 11. September 2006, Peine Lokales, Seite 42
__________________ Viele Grüße,
Manfred
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