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Neuregelung für das Rote 07er-Kennzeichen |
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In seiner Sitzung vom 10. Februar 2006 hat der Bundesrat entschieden, die Altersgrenze für die Vergabe des Roten 07er-Kennzeichens ab 2007 auf 30 Jahre festzuschreiben, wobei ab jenem Zeitpunkt in Bezug auf die Baujahresgrenze also kein Unterschied mehr zwischen dem Roten 07er- und dem H-Kennzeichen gegeben sein wird.
Die Oldtimer-Szene konnte sich mit ihren Argumenten für die Änderung auf eine 25-Jahre-Regelung für das Rote 07er-Kennzeichen gegenüber den politischen Instanzen nicht durch setzen, diese Entwicklung war allerdings speziell im Fall des Roten 07er-Kenn zeichens abzusehen.
In der Politik war das Rote 07er-Kennzeichen nie besonders beliebt, ja, es war damals fast überraschend, dass es überhaupt bewilligt wurde.
Tatsächlich stand das Rote 07er-Kennzeichen vor fast exakt drei Jahren, also im Frühjahr 2003, schon einmal ganz kurz vor dem Aus. Ohne die gezielte Arbeit und Argumen ta tionen des DEUVET bei den verschiedenen zuständigen Ministerien und Behörden hätte das Rote 07er-Kennzeichen in der bislang genutzten Form schon lange nicht mehr existiert. In einzelnen Bundesländern erhielten klassische Fahrzeuge mit einem Alter von 20 Jahren schon in der Vergangenheit von den Zulassungsbehörden kein Rotes 07er-Kennzeichen
Nun hat der Bundesrat die Reißleine gezogen. Das Wehklagen ist zwar verständlich – Verluste lieb gewonnener Einrichtungen und Möglichkeiten sind immer mit Trennungs schmerz verbunden –, doch niemand, der sich in den vergangenen zehn Jahren tiefer gehend mit der Materie befasst hat, kann ernsthaft überrascht sein. Eine Vereinheitlichung der Baujahresgrenze war unabdingbar. Denn mit der Einführung des H-Kennzeichens wurde der Begriff des Oldtimers auf 30 Jahre festgelegt (siehe hierzu auch Urteil des Verwaltungsgerichts Braunschweig vom 5. Februar 2003, Az. 6 A 256/01).
Die Legislative hat ihre Entscheidung getroffen. Dem DEUVET obliegt es jetzt, die Exekutive – welcher die praktische Umsetzung der Vorgaben obliegt – mit Informationen bezüglich des Roten 07er-Kennzeichens zu versorgen.
Denn: Noch ist die Zuteilung möglich, das endgültige Aus wird erst für März 2007 erwartet. Bis dahin aber könnten Besitzer klassischer Fahrzeuge bis zu einem Alter von 20 Jahren ein unbefristetes Rotes 07er-Kennzeichen beantragen. Ein Unterschied zwischen 07er- und H-Kennzeichen besteht weiterhin in Bezug auf Nutzung und Zulassung von mehreren Fahrzeugen.
Augenblicklich gibt es in Deutschland übrigens 150.000 H- sowie 40.000 Rote 07er-Kennzeichen.
Oldtimer-Besitzer, die ein unbefristetes Rotes 07er-Kennzeichen nach den bisherigen Bestimmungen der Zulassungsverordnung haben, dürfen dieses auch nach der Änderung auf 30 Jahre behalten, selbst wenn ihr Fahrzeug zwischen 20 und 29 Jahre alt ist (Besitzstandswahrung).
Der DEUVET empfiehlt also, die dementsprechenden Fahrzeuge schnellstens bei den Zulassungsbehörden vorzuführen und ein Rotes 07er-Kennzeichen zu beantragen.
Abschließend noch ein paar Erklärungen zur Entwicklung der Entscheidung:
Bevor das H-Kennzeichen eingeführt wurde – das war übrigens 1997 unter dem damaligen Verkehrsminister Matthias Wissmann – gab es Diskussionen darüber, ob die Altersgrenze nun auf 25 oder gar 35 Jahre festgelegt werden sollte. Die dann angewandte und umgesetzte 30-Jahre-Regelung war ein politischer Kompromiss, für den der DEUVET allerdings zahlreiche handfeste Argumente lieferte.
Aus dieser damaligen Entscheidung erklärt sich nun teilweise die Anhebung der Alters grenze für die Erteilung des Roten 07er-Kennzeichens auf 30 Jahre. Wäre damals die Entscheidung beim H-Kennzeichen für die 35 Jahre gefallen, dann hätte der Vorschlag, die Altergrenze für das Rote- 07er-Kennzeichen auf 25 Jahre festzuschreiben – wie es auch der auf der DEUVET-Generalversammlung im März 2005 als Vorschlag entschieden wurde –, eine Chance gehabt. So aber waren den Politikern 20 Jahre zu wenig „alt“. Auch deshalb fiel die klare Entscheidung des Bundesrates für eine gemeinsame 30-Jahre-Regelung aus.
Hinzu kommt: Diejenigen, welche die Rote 07er als Möglichkeit gesehen haben, ihr stark restaurierungs- oder wenigstens pflegebedürftiges Fahrzeug im Alter von 20 Jahren oder mehr günstig durch die Lande zu fahren, sind jetzt unter denen, die mit am lautesten aufheulen. Doch gerade sie haben die Verbandsarbeit nie unterstützt. Im Gegenteil: Deren Handeln hat wohl auch zum schlechten Image des 07er-Kennzeichens beigetragen. Mit 07er-Kennzeichen fuhren in den Augen vieler Verkehrsteilnehmer vor allem minderwertige Autos herum. Und dieses Image hatte sich auch bis in die politischen Instanzen herumgesprochen.
Ziel muss es sein, denjenigen, die einen Youngtimer aus „hehren“ Absichten bewegen und pflegen (also mit Enthusiasmus und der Absicht, technisches Kulturgut zu erhalten und nicht aus reinen und offensichtlichen Gründen der praktischen Kostenersparnis), Schutz und die notwendige Unterstützung zu geben.
Dafür wird sich der DEUVET auch weiterhin einsetzen.
Weitere Informationen zu diesem und zu anderen Themen finden Sie unter www.deuvet.de und 07er Kennzeichen erst ab 30 Jahren!
Mit freundlichen Grüßen
Werner Merfels
DEUVET
__________________ Viele Grüße,
Manfred
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06.03.2006 18:47 |
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NilsStapel unregistriert
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Das lässt ja geradezu auf ein Aufatmen schließen, endlich ist man unter sich!?
Es sind doch gerade diejenigen, die Spaß an individuellen Fahrzeugen, an Technik und vielleicht auch an ölverschmierten Händen haben. Auch, und vielleicht gerade, die Youngtimerfreunde mit dem kleinen Geldbeutel haben für mich eine Daseinsberechtigung in der Szene. Wo kommen wir denn hin, wenn die 20- bis 30-jähringen Fahrzeuge nur von finanzkräftigen und investizionswilligen Möchtegern-Schraubern gerettet werden??
Bei steigenden Steuern für altgediente Fahrzeuge die nicht den neuesten EU Normen entsprechen, geht das wohl eindeutig in diese Richtung. Und wenn die vermeintliche Oldtimerszene heute schreit "weg mit billig" wo bleibt da dann der Enthusiasmus von früher?
Gruß, Nils
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06.03.2006 23:24 |
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Manfred Placzek
Website Manager
Dabei seit: 17.02.2006
Beiträge: 6.003
Themenstarter
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Hallo Nils,
zunächst erst einmal ein Herzliches Willkommen hier im Forum, genau Deine Ausführungen zum Tema sind hier richtig eingesetzt.
Klassiker und Oldtimer gibt es nicht nur in D, sie werden in der ganzen Welt überwiegend gefördert. Das Automobil wurde vor mehr
als 100 Jhren hier in unserem Land erfunden, dass aufblühen der Industrie dazu ist zumindet noch nachvollziehbar. Aktuell werden
leider nur noch zum Thema einschränkende Verordnungen erfunden, aber sie schaffen ja Arbeitsplätze, in der Verwaltung.
__________________ Viele Grüße,
Manfred
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07.03.2006 10:00 |
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NilsStapel unregistriert
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Hallo Manfred,
Daumen hoch für das Forum und dass hier von allen ordentlich in die Tasten gehauen wird.
Gruß, Nils
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08.03.2006 16:42 |
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Manfred Placzek
Website Manager
Dabei seit: 17.02.2006
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Themenstarter
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Zitat: |
Daumen hoch für das Forum und dass hier von allen ordentlich in die Tasten gehauen wird.
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Es soll anregen oder auch noch besser - anstecken
__________________ Viele Grüße,
Manfred
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08.03.2006 17:32 |
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